j.home`s world
 
Dienstag, 3. April 2007
Ausserirdische, es gibt sie

Über den Alltag eines ehemaligen Minibarverkäufers

Was Stanek, von Däniken und all die andern Weltraumdüftler nie werden beweisen können ist im Zug erlebbar: Es gibt den Ausserirdischen

Der Minibar - Verkäufer. Es ist überhaupt ein Wunder, dass so viele Personen das aushalten. Dieses Anglotzen als sei er von einem andern Stern, lässt in einem die Alien Gene schwellen. Wenn es den blauen oder vielleicht auch grünen Weltraummenschen schon nicht gibt, brauchen die Zugfahrer eben jemanden dem sie das fremdartige vorwerfen können. Der Minibar Mensch kann also wissen, wie sich ein Allmensch fühlen wird, sollte er jemals hier auftauchen. Tritt er auf den Steg, werden unzählige Augen ihn durchbohren, so als ob es trotzdem nicht wahr sein sollte. Was habe ich denn an mir, wird er sich fragen. Stört vielleicht meine Frisur? Oder vielleicht die etwas andere Kleidung? Oder ist es einfach nur die normative Störung durch die Minibarwelt. Gehören die scheinbar unlösbaren Diskrepanzen zu den grossen Menscheitsfragen? Wohin gehen wir? Von wo kommen wir? Was ist das Sein des Menschen? Wer ist der Minibarverkäufer? Daraus ergeben sich unglöste Kräfte wie Donner und Blitz im Sommer. Intelektuelle, denn die fahren ja am meisten Zug, wollen nicht gestört werden. Sie bilden die eine Kraft. Umsatzfreudige Wägelimenschen die andere. Wer gibt zuerst den Anstoss zur Entladung? Meist ist es der Wägelimensch. Er muss ja verkaufen, anpreisen. Dabei muss er die Zugfahrenden anblicken, kontakt suchen. So lässt sich nicht vermeiden, dass entfremdende Gefühle entstehen. Deren Entladung ist meist der Freundlichkeit des Verkäufers überlassen. Während man die Sitzreihen durchläuft, wird man es dem Fahrgast gleichtun und dass seine denken. Man kassiert nicht nur Geld sondern auch intelektuelle Überlegenheit. Wen wunderts also, wenn man als Verkäufer mal einen Spruch fahren lässt und die Szene mit seiner Weisheit durchleuchtet. Das ist ja auch nicht schwer, denn man werfe einfach die erst besten Gedanken um sich. Nicht lange nachdenken, denn das hindert die Genauigkeit mit der man analysieren muss. Dann wird mancher sich vielleicht wundern, wo so ein Minibarstewart rumkommt. Im Laufe der Zeit hat er viele Gestade angesegelt. An einigen war er willkommen, andere musste er unverrichteter Dinge wieder verlassen. War er jedoch vormalig ein normaler Mensch, wird er nun langsam zum Grünmännchen. Schiefer und schiefer schlängelt er sich durchs Sitzcouloir. So lernt er auf die Zeit, sich irgendwie von der Atmo im Zug abzusondern. Er will verkaufstechnisch up to date bleiben. Frei und froh soll der Verkauf sein. Der Laufsteg hat ihn aber soweit geprägt, dass er wirklich irgendwie fremd draufkommt und seinerseits jetzt die Gäste als Fremde betrachtet. Er liebt und hast den Steg. Eines nur kann er nicht bleiben lassen. Das ist die Neugierde irgendwo normale Menschen zu treffen, mit normalen Gedanken und Bereitschaft zu reden.

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Wer wird sich zuerst

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