j.home`s world
 
Donnerstag, 3. Mai 2012
Der König auf Camelot

T.H.White
1.Buch, 2.Teil: Die Königin von Luft und Dunkelheit
Hobbit Presse 1976
übersetzt von Rudolf Rocholl
100 Seiten

Wart, jetzt Arthur genannt, ehemaliger Ziehsohn Sir Ectors vom Schloss am wilden Wald und Schützling Merlins, hat auf wunderbare Weise die Macht über Old England Gramarye erhalten. Er war der Sohn von Uther Pendragon, dem verstorbenen König auf Camelot. Seine Mutter war Igraine, ihrerseits Gräfin von Cornwall, eines alten gälischen Geschlechts. Uther entführte Igraine, mordete ihren Mann. Igraine hatte schon drei Kinder, die Cornwall Sisters genannt, welche mit Namen hiessen, Morgan le Fay, Elaine und Morgause, die spätere Frau von König Lot, der die Schlacht gegen Arthur verlor. Morgan le Fay hatte ihren auftritt in Teil eins als Herrin des Schmalzschlosses, inwelchem Kay den Greif erledigte. Morgause ist die Mutter der Knaben, Gawaine, Agravaine, Gaheris und Gareth. Von Elaine ist nichts geschichtliches bekannt.

Die Buben allerdings haben einen Teil an der Geschichte. Sie sind so richtige kleine Haudegen, möchten eines Tages ihre Mutter mit einem erlegten Einhorn beeindrucken. Nur, wie bringt man ein so viel grösseres Tier als sie selber sind, zurück zur Burg? Das ganze Tier brauchen sie ja nicht, um den Liebesbeweis der Mutter vorzuzeigen. Sie säbeln dem Einhorn den Kopf ab, ziehen es hernach blutverschmiert am Horn zur Burg. Mutter Morgause findet aber gar kein Lob für die Tat.

Das Land, das der junge König auf Camelot regiert ist zerstritten. Es sind die Altvordern, die Gälen oder Pikten, die eigenständig sein wollen, Arthur als Lehnsherrn immer wieder bekämpfen. Einst waren sie, die Gälen die stärkeren, vertrieben die Saxen. Dann kamen die Gallier, machten ihren Machtanspruch bekannt. Überhaupt scheint es, das zur Schlacht zu gehen für einige Gruppen der Edelleute zu einem Zeitvertreib wurde, denn man lies die Leibeigenen sich die Köpfe einschlagen. Ritter in Harnisch traten nicht gegeneinander an. Niemand war bereit, einen andern Edelmann zu töten. Das Opfer war der Bauer, der Leibeigene.

Diese Missstände sind Merlin ein Dorn im Auge. Die Auswildung Arthurs bekommt nun den letzten Schliff. Merlin bringt ihm bei, dass es besser ist für einen König, Untertanen zu haben, die ihn lieben. Dies würde Arthur erreichen, wenn er Recht vor Macht ergehen lassen würde. Leibeigene sollen nicht mehr nur als Bauernopfer dienen.

Arthur beschliesst, einen Orden zu gründen. Eine Tafelrunde soll seinen Rittern neue Regeln im Recht der Edelleute lehren. Das fahrende Rittertum steht am Wendepunkt.

In der Schlacht von Bedegraine kommt es zum Showdown. Die gälischen Altvordern bäumen sich gemeinsam gegen Arthur auf. Der britannische König jedoch missachtet die alten Regeln wie eine Schlacht geschlagen werden soll. Er greift früher an und stösst mit seinen Rittern nicht gegen die Fusssoldaten vor, sondern gegen die gälischen Edelleute. Diese reiben sich verwundert die Augen, können das Vorgehen Arthurs nicht verstehen.

Arthur gewinnt den Kampf um die Vorherrschaft, wird jedoch Opfer der vergangenen Raubtat seines Vaters. Morgause, seine Halbschwester erscheint am Hofe zu Camelot, wirft ihm ein Zauberband um. Benebelt und unwissend, Merlin hat vergessen ihn darüber aufzuklären, zeugt er mit ihr ein Kind. Das Unheil nimmt seinen Lauf.

Auch Sir Pellinore und Sir Grummore haben ihren Anteil an der Geschichte, wenn auch nicht an der Schlacht. Denn die zwei sind wieder mal auf Aventiure. Zu ihnen gesellt hat sich Sir Palomides. Es geschieht auf der Fahrt, das sich König Pellinore endlich verliebt, in eine echte Königstochter. Er verliert sie kurz aus den Augen. Auch das Aventiurentier ist auf der Suche nach seinem Verfolger. Trübsinnig und in Liebe verloren, lebt Pellinore in den Tag hinein. Seine beiden Freunde basteln ihm ein Aventiurentier nach. In dieses steigen sie und versuchen Pellinore aufzuheitern. Sie erreichen aber nichts, ausser, dass das echte Tier Glatisant sich in Palomides verliebt. Sir Pellinore ist nun frei, kann seine wiedergefundene Maid ehelichen.

T.H.White fährt in die Königin von Luft und Dunkelheit fort, Zustände im alten Britannien aufzudecken. Er gibt eine Erklärung, wie es zur Tafelrunde kam, lässt die Ritter in Arthur ihren Meister sehen, der seinerseits neue Ideale den Rittern mit auf Fahrt gibt. Merlin geht bald in Rente, denn er sagt, ein König der eines Rats bedarf, ist kein König. Arthur muss lernen sein Hirn einzuschalten. Morgause erscheint am Schluss des zweiten Teils des ersten Buchs als die Königin von Luft und Dunkelheit. Vergebens sucht man wieder eine flüssige Handlung. T.H.White verliert sich lieber in Erklärungen über das Wie Wo und Warum in Britannien. Dabei fehlt es ihm aber niemals an Wortwitz. Ich würde sagen, lieber ein König auf Camelot von T.H.White aufschlagen, denn ein Sachbuch über Grammarye lesen.

jh

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