j.home`s world
 
Mittwoch, 12. März 2003
Droges Dilemma!

Es war einmal eine Droge. Droge lebte friedlich unter den Stoffen. Die Stoffe und die Droge ergänzten einander, jeder erfüllte seinen Plan. Eines Tages aber, als die Stoffe wie immer friedlich beieinander waren, ging Droge weg aus ihrer Mitte. Seit langem brodelte es in ihrem Innern. Irgendwie bin ich doch anderst, als die anderen. Ich bin doch Droge, in mir steckt mehr Macht, mehr Know-How und schliesslich mehr Schönheit, so dachte sie. Darum ging Droge in ihre Höhle um nachzudenken.

Jetzt gehe ich einfach zurück und rufe allen laut zu: Ich bin die Stärkste unter euch, ihr müsst mir gehorchen. So dachte sie. Diesen Vorsatz führte Droge nicht aus, dazu fehlte ihr der Mut. Jedoch entschloss sie sich, nach ihrer Rückkehr, jeden Stoff persönlich aufzusuchen. Wenn ich jeden Stoff allein anspreche, dann bin ich stärker. Genau so war es. Die Stoffe waren hilflos der Droge ausgeliefert. Alle? Waren wirklich alle ausgeliefert und ohne Rat. Nein, da war ja noch Edelweis, das reinste unter den Stoffen. Es war eine Art von heiligem Schein, den das Edelweis umgab. Und den zu durchdringen, dazu war Droge nicht Imstande. Kaum war Droge in der Nähe von Edelweiss, sackte sie in sich zusammen. Droge schaffte es etliche um sich zu sammeln. Viele aber liessen sich nicht von Droges Macht verführen und gesellten sich zu Edelweiss.

Materie nun, in der die Stoffe lebten, beobachtete sorgenvoll die Vorgänge in ihrem Innern. Droge wurde immer mächtiger. Kalte, schwarze Striche durchzogen jetzt die Materie und die Atmosphäre wurde merklich frostiger. Die Herrschaft der Droge breitete sich aus und auch Edelweiss bekam es zu spüren
Materie erlebte sich durch viele kleine Risse gespalten. Wollte sie nicht zerbrechen, musste sie handeln. Besser, ich setze Droge und ihre Gefährten in den Raum, als das wir alle unsere Heimat verlieren. Droges Sturz ins Nichts gab viel zu reden unter den Stoffen. Alle waren sie aber heilfroh, dass der Friede wieder hergestellt war. Kann die Geschichte hier enden? Nein, denn kaum war Droge und co auf sich allein gestellt, verursachten sie das Chaos. Wie es anfänglich im Innern der Droge brodelte, so brodelte es jetzt überall im Raum, wo sie sich aufhielten. Das konnte Materie nicht dulden, denn aus dem Nichts war sie ja entstanden. Und wo sollte das nun enden, wenn Droge gleich mächtig oder sogar mächtiger zu werden drohte?

Materie beschloss daher zu handeln und gab dem Chaos eine Form. In dieser Form gebe ich Droge und seinen Anhängern die Möglichkeit, sich zu entfalten, und zu bessern. Und wenn ich nun einen übrigen Stoff aus meiner Materie, den ich bestimme, zu ihnen ins geformte Nichts schicke, werden sie meine Gedanken der Liebe für sie erkennen. Dann werden sie umkehren und mich, ihre heimatliche Materie, anerkennen.

Nun gab es natürlich eine grosse Unruhe unter den Stoffen. Denn wer wollte schon das harmonische Gefüge indem sie lebten, verlassen, und alleine ins Nichts eintauchen? Materie liebte die Soffe alle gleich. Keines war bevorzugt. Insgeheim aber wussten alle schon, für diesen Auftrag kommt nur einer in Frage: Edelweiss. Aufgrund seiner Treue der Materie gegenüber und seiner Austrahlung war es allen ein Vorbild. Edelweis sagte zu, obwohl der Entscheid nicht einfach war. Seine Motivation vor dem Gehorsam war die Liebe. Jedoch fürchtete sie sich schon ein kleines bischen. Denn, mit welchen Waffen soll ich im Nichts gegen die ehemaligen Gefährten kämpfen? So dachte Edelweiss. Aber schliesslich rang es sich durch und machte sich auf den Weg ins Nichts.

Dort angekommen begann es sofort Ordnung und Leben zu verbreiten. Der Erfolg Edelweis' war offensichtlich. Viele der gefallenen Stoffe liessen sich von der friedlichen und bestimmten Lebensart von Edelweis' zurückrufen. Der Materie und ihren Stoffen blieb natürlich dieser Erfolg nicht unentdeckt und es brach Jubel unter ihnen aus. Die Gefolgschaft Edelweis' wurde immer grösser. Dass konnte Droge nicht leiden. Sie begann nun Hinterlistigkeiten auszudenken. Irgendwie wusste sie, dass ihre Zeit im Nichts beschränkt ist, darum begann sie sofort Falschaussagen achtlos unter die Anhänger Edelweis' zu werfen. Wenn zum Beispiel zwei Stoffe tiefere Freundschaft schlossen, so bediente sich Droge des Neides indem sie sprach: "Schau dir deinen Freund an, er hat Erfolg, er ist schön und gebildet. Du jedoch bist nur halb so schön und du begreifst die einfachsten Sachen nur halb so schnell. Der Erfolg wird darum vor dir fliehen, seiner Freundschaft bist du nicht wert." Auf diese Weise wurde die gegenseitige Achtung untergraben.

So kam es, dass Droge es erreichte, Anhänger von Edelweis' wieder unter seine Autorität zu bringen. Bald darauf verhärteten sich die Fronten. Edelweis' und seine Getreuen liebten Gerechtigkeit und Frieden über alles; Droge und seine Genossen liebten das Chaos. Nun begab es sich aber, dass Droge und seine Anhänger mit der Zeit eigene Lebensregeln aufstellten. Die Werte Materies und Edelweis' waren gut gewesen. Alle hatten sie akzeptiert. Das entstandene Chaos im Nichts forderte nun neue Gesetze. Das sahen selbst Droge und seine Leute ein. Sie erschufen jede Menge von Gesetzen wovon die meisten Droges Leuten zu mehr eigenem Reichtum verhalfen. Droges Bosheit ging jetzt so weit, dass Edelweis aufgrund dieser Gesetze wegen Aufruhr des Volkes vor Gericht geführt wurde.

Immer noch versuchte Edelweis' alle abgefallenen Stoffe zur Umkehr zu bringen. Das wurde ihr erschwert, denn die beiden Gruppen hatten sich erhärtet. Schliesslich kam es soweit, dass niemand mehr an den Erfolg der Mission Edelweis' glaubte.
Edelweis' selber redete geheimnisvolles Zeug und sogar ihre Anhänger kamen gedanklich nicht mehr mit. Sie müsse bald sterben, die Bosheit des Chaos vordere es. Ausserdem sei es der Auftrag Materies an sie, und einen Ausweg sähe sie auch nicht. Sie sei gekommen, die Welt im Chaos gewaltlos von der ewigen Liebe seiner Heimat zu überzeugen. Die Empörung sei der Tod für alle und alle bräuchten nun ihre Hilfe.

Auf brutale Weise wurde Edelweis' durch die Bosheit von Droges Leuten hingerichtet. Dunkelheit durchzog für einige Zeit die Atmosphäre. Und nur wenige ahnten, die Welt ist nicht am Ende, diese Erreignisse versprechen etwas Gutes. Droge seinerseits sprach händereibend:" Diesen Friedensstörer bin ich jetzt endlich los". Tatsächlich waren die Kraft und der Mut Edelweis' Anhänger gesunken. Traurig sassen sie in ihrer Loge beisammen, liessen die Köpfe hängen. Pessimismus machte sich breit und verzagt waren ihre Herzen. Alles hätten sie von ihrem Herrn und Lehrer erwartet, aber nicht den Abschied auf diese Weise. Es klopfte an der verschlossenen Tür. Ein stets hilfbereiter Stoff öffnete. Vor der Tür stand Stoffin. Aufgeregt erzählte sie sofort allen, dass Edelweis' Grab offen und lehr sei. Bestürtzt rannten nun alle freien Soffe ins Freie und dann nach der Grabstätte. Soeben erschien dort links vom Grab eine Gestalt. "Meine geliebten Stoffe," wurden sie nun angesprochen," was ich voraussagte ist eingetroffen. Das schönste der Stoffe musste sterben, wie es Materies Wille war, um dadurch den Tod, dem jeder im Nichts durch eigenes Verschulden ausgeliefert war, auf sich zu nehmen. Jeder der nun mir und meiner Tat vertrauen schenkt, wird von neuem in Materies Welt aufgenommen." Erkenntis um Erkenntnis fiel den Anhängern Edelweis' wie Schuppen von den Augen. "Nur noch eine kleine Zeit und die letzte Verheissung wird sich erfüllen." Erleichtert und in Gedanken in Edelweis' letzte Worte versunken, machten sie sich auf den Weg.

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