CarRolla C 18.12.03

Die Qualität der Alltagshäuser S.83-124

S.83-86
Anhand des Betrachtens eines Baumes sehen wir, wie unterschiedlich verschiedene Menschen den gleichen Baum beschreiben. Das hängt damit zusammen, das unsere Wahrnehmung viel mit unserem Inneren zu tun hat. Wir sehen was wir sehen wollen. Zudem prägen vorhandene Bilder jedes neue Bild.

S.87-89
Mit Sammelbegriffen fassen wir zusammen, was wir sehen:
Aggression/ Bekehrung

Dabei gehts nur mal darum, die Fakts über ein Verhalten zu sammeln, nicht zu deuten,
was es sein könnte. Das Volk vereinfacht Gegebenheiten. Zum Beispiel nennt man den
inneren Vorgang der Hinwendung zu Gott Bekehrung.
Indem wir Vorgänge beobachten, befinden wir uns auf der deskriptiven, bezw. beschreibenden Ebene.

S.90-92
Aus den Fakten sehen wir noch nicht warum etwas geschehen ist. Auf einfache, rasche Weise geben wir oft "wenn-dann Folgerungen" und
Pseudoerklärungen ab.

"Wenn-dann Folgerungen" beschreiben auf banale Weise seelische Vorgänge.
z.B. : Wenn ich geschlagen werde, dann weine ich.

Pseudoerklärungen benützen die gleichen oder änliche Wörter. Z.B. erzählt jemand gerne Witze, so interpretiert man schnell, er lacht gerne.

S.92/93
Kausalattribution befasst sich nun mit der Warumfrage:
3-fache Unterscheidungen:
-Personal-Attribution
-Stimulus-Attribution
-Umstands-Attribution

Bsp: Ich besuche ein Rockkonzert. Hernach bin ich sehr deprimiert.

-PA sagt nun, die Störung geht von mir aus.
-SA sagt, der Sänger hat sein Leid geklagt, er hat mich angesteckt.
-UA sagt, die Umstände in der Konzerthalle waren negativ. Z.B. stickiger Raum.

Meistens ist es so, das ein Kausalzusammenhang nicht reicht. Man spricht von
mehreren Gründen und bildet ein Bedingungsgefüge, ein hypotetisches Construct.
Bsp.: Aggression
erbliche Veranlagung, PA und
Erziehung, SA

Die Frage nach den aus den Fakts nicht ersichtlichen Gründen für einen Zustand, nennt die Psy auch "Black Box".

S.94/95
Deuten der Fakten. Da die Fakten alleine den Grund für ein Verhalten nicht nennen, müssen wir sie deuten. Jede Wissenschaft hat ihre Sichtweise von denselben Fakten. Die Psy braucht 2 Komponenten um die Fakten zu deuten:
die Fakten selber und daraus gezogene Grundüberzeugungen.
Fakten und Grundüberzeugungen bilden den nötigen Interpretationsrahmen.

S.96\97
Beurteilungsfehler:
Ein Beurteilungsfehler tritt auf, wenn sich der Ratgebende mehr auf sich als auf die Fakten verlässt.

6 Hauptgruppen:

1) Halo- oder Hofeffekt
Übertragen von persönlichen Eigenschaften auf den
Nächsten

2) Logischer Irrtum
bestimmte Eigenschaften treten immer gemeinsam auf

3) Mildeeffekt
Positives stärken, Negatives schwächen

4) Projetive Ähnlichkeit
Eigenschaften projektieren

5) Vorurteile
Gruppeneigenschaften verallgemeinern

6) Generalisierung
War einer mal unfreundlich, so wird er es wohl auch bleiben

S.98
Die Weltbildbrille.
Folgenden Denkmustern kann ein Berater unterliegen:

a) Umdeutung
Fakten zugunsten der eigenen Weltsicht umdeuten

b) Selektive Wahrnehmung
Ignorieren von für uns negativen Fakten, Überzeugung retten statt Leben verändern

c) Beeinflussung
Beinflussen der Wirklichkeit, konträre Gruppen bezw. Meinungen meiden.

Bsp: a-b-c
Grundüberzeugung:
Ausländer sind faul, nur Einheimische können wirklich arbeiten.

Wie aber wird unsere Meinung sein, wenn die Sachlage genau umgekehrt ist?

a) Die Fakten umdeuten meint nun, dass wir einen Grund suchen um unser ehemaliges Bild von den Ausländern wieder einzusetzen.
=Der Chef ist in der Nähe. Darum arbeiten sie. Sind doch bloss alle Heuchler.

b) Oder wir selektieren bezw. missachten die Wahrheit indem wir sehen, was unsere
Meinung unterstützt.
= Einheimische überlegen gut, bevor sie losarbeiten.

c) Oder wir ignorieren diese Fakten ganz. Die Grundüberzeugung wird nicht angetastet.

Objektive Orientierung ist wichtig weil wir zu subjektiv beurteilen und allgemeingültige Gruppenregeln brauchen.
Objektive Orientierung unterliegt den menschlichen Wahrnehmungsschwierigkeiten,
unseren Beurteilungsfehlern und der Weltbildbrille.