j.home`s world
 
Montag, 7. Juni 2004
Zusammenfassung Kp H

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Kapitel H, das letzte im Ordner und ein Zusatzkapitel stellt die abschliessende Frage, was den Wahrheit nun eigentlich ist.

In den vergangenen Kapiteln wurden vor allem die Grundfragen 2-4 behandelt. Jetzt steht die Grundfrage Eins im Mittelpunkt:Die Frage nach der Wahrheit. Was ist Wahrheit im Bereich der Wissenschaft? Die Gültigkeit einer Aussage, welche Kriterien muss sie bestehen?

Die Korrespondenztheorie besagt nun, dass etwas gültig ist, wenn die erkannte Wirklichkeit mit unserem Denken übereinstimmt. Unsere subjektive Sichtweise und unsere Grundannahmen aber liefern dann wieder die besprochenen Schwächen.

Die Konsenstheorie besagt, dass etwas wahr und gültig ist, was von verschiedenen Personen vertreten wird. Offener Diskurs hilft dabei die Wahrheit herauszufinden. Allerdings kann man sich nicht ohne Vorbehalt der auf diese Weise herausgefilterten Wahrheit zuwenden, denn es werden sich vor allem Wissenschaftler von gleichem Interesse um ein Thema scharen. Und sie werden es auf ihre Weise lösen, ohne sich von aussen, dass heisst von konträren Meinungen, beeinflussen zu lassen. Also für solche gebildeten Gruppen ist wahr, was die Zustimmung der Mitglieder findet.

Die Kohärenztheorie erklärt als wahr, was in bestehende Lehren eingefügt werden kann. Eine neue Theorie wird also dann angenommen, wenn sie bestehenden Lehrstrukturen über ein Thema nicht widerspricht, sondern sich einfügt.

Der Pragmatimus fordert, wahr oder gültig ist nur, was nützlich ist. Die Nutzbarkeit für die Welt und den Menschen muss ersichtlich sein. Dabei ergibt sich das Problem, dass nicht alles nützliche positiv und somit lebensbejahend sein muss. Nehmen wir das Beispiel der Ohrfeige im Erziehungsprozess. Erziehen ist wichtig und nützlich. Die Ohrfeige kann den Jüngling in 2 Richtungen leite: Einsicht und Besserung, oder Ablehnung und Entfremdung. Somit ist gezeigt, dass die Nützlichkeit der Ohrfeige 2 Seiten hat.

Nun kommen wir zu einer Feststellung. Die Fakten zeigen wie der Zustand eines Objekts ist, ein zu erreichendes Ziel ist nicht definiert. Das Sollen muss gefunden werden. Dazu braucht es wieder die Sinnfrage. Nehmen wir wieder die Ohrfeige als Beispiel. Sie ist hart und tut weh, verursacht Schmerzen und Empörung. Das Sein der gezüchtigten Person ist somit ein Zustand des Schmerzens. Fakt ist, man sieht es der Person an, das sie Schmerzen hat. Entweder durch eine rote Backe, oder durch das verzogene Gesicht. Was war nun aber das Ziel der Ohrfeige? Nur zu sehen, wie sich ein Gesicht verändert um dann die Fakten zu beschreiben? Wo soll die Züchtigung hinführen? Zur blossen Unterwerfung unter die Autoritätsperson oder zu einem veränderten Charakter.
Diese Gegenüberstellung führt zur nächsten Frage, denn wir müssen jetzt ja die Fakten deuten. Warum wurde der Jüngling geschlagen? Welche Absicht steckt dahinter? Was bringts dem Zögling? Und somit sind wir wieder in dem von der Wissenschaft so sehr abgelehnten, metaphysischen Bereich der rationellen Erklärungen.

Im Rahmen der genannten Theorien würde das heissen:

Korrespondenz:
Der Istzustand, faktisch beschrieben ergibt in Übereinstimmung mit meinen schon vorhandenen Gedanken die Wahrheit.

Kohärenz:
Meine neue Erkenntnis über die Ohrfeige muss sich in schon bestehende Theorien darüber einfügen lassen um seine Gültigkeit zu erweisen.

Konsens:
Die Richtigkeit der Handlung "Ohrfeige" muss sich im Diskurs einer Gruppe von Wissenschaftler erweisen.

Pragmatismus:
Hat es zum Einhalten von Regeln gereicht, ist die Praxis gültig.

Zum Schluss steht ein Abklatsch über Moderne und Postmoderne. Die Moderne, fussend in Renaissance und Aufklärung, ging den Weg vom alles erklärenden und befehlenden Klerikalismus hin zum Glaube an Vernunft und Materie. Ewas modernes tun bedeutet also, von hergebrachtem abstand zu nehmen. Trotzdem beherrschten noch universelle Systeme das Weltbild der Menschen. Anstatt auf Gott war die Sicht einfach mehr auf die Materie und die Vernunft gerichtet. Ausserdem trachtete man nach Liebe, Friede und Gleichberechtigung für alle.

Während also die Moderne ihre Anlehnung noch im Objektivismus und Rationalismus hatte, suchte die Postmoderne in der wir nun leben, alles zu hinterfragen. Es gibt für einen postmodern konsequent denkenden keine allgemeingültigen, universellen Systeme mehr. Alles ist subjektiv und somit relativ. Alles ist hinterfragbar, bezieht sich nicht mehr auf einen letztgültigen Grundsatz und jeder Mensch lebt nur noch um sein System zu bilden.

Kann abschliessend noch bemerkt werden, wie wir erkennen oder wie wir wissen was von wissenschaftlicher Seite her denn überhaupt vertrauenswürdig ist. Ehrlicherweise und auch guterweise muss man sagen, dass der Mensch hinter der Wissenschaft den Ausschlag gibt, ob sich etwas in Zukunft durchsetzen wird. Denn durch seine Position in Bezug auf ethische und moralisch religiöse Grundsätze, bestimmt er den Inhalt neuer Erkenntnisse. Er sagt wann etwas zu glauben und wann etwas zu verwerfen ist. Somit ist bewiesen, das die Letztgebundenheit wissenschaftlicher Erklärungsmodelle im metaphysischen Bereich liegt.

j.home

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