j.home`s world
 
Montag, 17. Mai 2004
Abschlussdiskussion Psychologie und Menschenbild

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Wie wir gesehen und vielleicht auch schon gehört haben, ist es für viele der heutigen Psychologen unmöglich, an ein wissenschaftliches Bild vom Menschen zu glauben und deren herangehensweise in Bezug der Erklärung menschlicher Abläufe und Vorgänge anzunehmen. Der Mensch sei als ganzes zu betrachten und zu verstehen. Es nütze nichts, ihn in seine Komponenten aufzugliedern um kausal deterministische Zusammenhänge herauszufinden. Diese Zusammenhänge sind zwar immer gültig, weil eben wissenschaftlich untersucht, würden aber dem Menschen in seiner Ganzheit nicht gerecht werden. Der Mensch sei auch geistlich zu betrachten. Sein Wesen, sein Charakter, die Dynamik des Lebens an und für sich brauche eine ganzheitliche Sichtweise. Und rein innerlich ergebe sich eine neue praktische Vernunft, wie es Kant beurteilt

Top Down: der Mensch sei in seiner Ganzheit zu betrachten.

Bottom up: die Materie und ihre wissenschaftliche Ergründung reiche auch für den Menschen.

Nun ergibt sich ein neues Problem. Die ontologische Barriere. Der Unterschied von Sein beziehungsweise Wesen also wie sich der Mensch als Selbst versteht und der Materie, seiner stofflichen Herkunft.

Wenn also der Mensch aus zwei verschiedenen Richtungen betrachtet wird, nämlich aus der Top Down Sicht und der Bottom up Sicht und sich daraus ableitet, wie der Mensch psychologisch angefasst wird, so besteht grundsätzlich auch eine Barriere zwischen den beiden Anschauungsweisen. Die Top Down Psychologen verstehen den Menschen als eine Ganzheit. Das Verhalten und Erleben des Menschen steht im Vordergrund; es wird versucht sich in den Meschen hinein zuversetzen, um ein analoges Verständnis zu erlangen. Gerade das Gegenteil versuchen die Wissenschaftler. Für sie ist gültig, was durch den methodischen Dreisprung herausgefunden wurde. Weiterhin versuchte sich die frühe Psychologie mit einer einfachen Erklärung, was das intuitive des Menschen betrifft. Alles geistliche sei ein epiphänomen, eine Begleiterscheinung. In neuerer Zeit hielt diese Ansicht nicht mehr stand. Man versuchte den Weg von unten nach oben zu gehen. Wissenschaftliche Forschung als Basis, sollte Beweisen, das auch alles geistliche Begründbar ist. Jedoch hat man immer noch keine Verbindung zwischen geistlichem und materiellem herstellen können. Es besteht die ontologische Barriere. Dieses Unvermögen wird auf dreifache Weise erklärt. Der erste Weg der beschritten wird nennt sich Unwissenheit. Es wird einfach ignoriert, dass immer noch keine Verbindung von Bottom zu Top besteht. Die zweite angenommene Variable ist die der Weltseele. Das heisst, das es irgendwo ein Reservoir an Seele gibt. Dort haben alle Menschen irgendwie Zugang. Die dritte Erklärung wird am besten als "wird noch erklärt Postulat" definiert. Es wird angenommen, dass eine Erklärung noch gefunden wird. Bis das geschieht, kann niemand davon reden, dass sich Materie emergiert.
Wissenschaft ist eben Wissenschaft. Sie tun sich schwer mit allem was nicht beweisbar ist. Von der Evolution bis zur neuzeitlichen Vorgehensweise der Wissenschaft. Alle sitzen sie in einem Boot. Der Bottom up orientierte Wellengang schlägt das Boot umher und wird ihm wenn es kentert wahren, materiellen Tiefgang beibringen.
Wenn man den Wind als von oben kommend betrachtet, so hat man schon mal eine andere Wirkungsweise. Man weiss bei ihm aber nicht woher er kommt und wohin er geht. Man sieht ihn nicht. Was nun das Seewasser aber zustandebringt, nämlich, das es durch Hitzeeinwirkung verdunstet und in die Höhe steigt um Wolken zu bilden, ist beim erschaffenen Geschöpf ob menschlich oder tierisch eben nicht möglich. Das hättens gern, darauf hirnen sie alle hin und warten bis es dem ersten Forscher gelingt, das Materie emergiert und ein höherstehendes Phänomen genannt Geist erschafft.

So werden eben die beiden Anschauungsweisen nach Belieben des Wissenschaftlers verknüpft. Es kann sein, das einer die ganzheitliche Sicht vertritt und trotzdem die Gültigkeit wissenschaftlicher Resultate zu Rate zieht. Man soll aber nicht glauben, das die Psychologen alter Schule austestorben sind. Tatsächlich wird die behaviouristische Linie noch verfochten.

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