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Montag, 17. März 2014
tom`n`hucks paradies

das buch über tom sawyer von mark twain in der klassischen bibliothek von loewes verlag

St.Petersburg, Cardiff Hill. Tom und Huck waren drauf und dran in ein schicksalträchtiges Abenteuer zu stolpern. Dieser Tag, an dem sie eigentlich auch nichts anderes versuchten, als ein bischen Dramatik in ihr Bubenleben zu zirkeln, würde ihr Leben nachhaltig verändern. Ein grosses Abenteuer wollten sie erleben, mit Spitzhacke und Schaufel einen grossen Fund machen. Tom und Huck suchten die unheimlichen Orte rund um St.Petersburg auf, gruben an verschiedenen verwunschenen Stellen. Zuletzt, nach vielen erfolglosen Versuchen, begaben sie sich zum alten Spukhaus. Ein kalter Schauer lief ihnen über den Rücken, als sie es betraten. Das endlose Graben hatte ein wenig von ihrem Eifer gefressen. Und so hatten sie sich entschieden das längst verlassene Haus zu betreten, ihre Furcht zu besiegen und endlich den Fuss in jenes Gemäuer zu setzen. Denn in ihren Herzen war die Furcht vor Gespenstern, in ihren Gedanken die Angst vor dem Unheimlichen. Als Huck und Tom einen ersten Augenschein genommen, hörten sie draussen plötzlich stimmen. Mit einem letzten Rest an Mut hetzten die beiden die knarrige und morsche Stiege hoch. Dann legten sie sich flach auf die staubigen Dielen. Zwei Erwachsene betraten das Spukhaus. Einem waren sie schon einmal begegnet und hatten dabei festgestellt, dass dieser Erwachsene seinen Lebensunterhalt jenseits des Gesetzes betrieb. Die Haare hätten sich Huck und Tom raufen können. Wiedereinmal hatte sie ihre Abenteuerlust in eine auswegslose Falle geführt. Sie hofften eigentlich nur noch, nicht entdeckt zu werden, lauschten aber auch gespannt, was da kommen sollte.

Eine kleine Siedlung am Mississippi im Hinterland des amerikanischen Westens gibt den abenteuerlichen Rahmen, in dem Mark Twain mit seinen bübischen Fantasien Tom Sawyer Beine macht. Tom lebt bei Tante Polly, die ihn nach dem Tod ihrer Schwester aufgenommen hat. Zusammen mit seinen zwei besten Freunden, Joe Harper und Huck Finn unternimmt er so manches lustige Abenteuer, entwringt dem Alltag, ob gerade Schul- oder Ferienzeit ist, ein paar Tropfen Spannung. Denn Schule ist den dreien verhasst, lernen Zwang, in den Gottesdienst gehen nur eine weitere Gelegenheit, für eine den Buben angemessene Tat. Denn bei allen Streichen geht es vor allem Tom auch immer wieder darum, sich zur Schau zu stellen, im Zentrum des Geschehens zu stehen. Nein, fromm sein möchte er nicht. Das heisst aber nicht, dass er nicht im Stande ist vorzugeben, angeblich 2000 Bibelverse gepaukt zu haben, nur um in den Besitz einer Dore-Bibel zu gelangen, was ein sehr kostbarer Besitz ist. Und ehrlicherweise sei gleich erwähnt, dass Tom gleich beim ersten Vers danebenhaut. Auf die Frage nach den ersten beiden Aposteln die Jesus berufen hat, fällt seine Auswahl frei heraus auf David und Goliath.

Da gelingt es ihm wesentlich besser, das Mädchen seiner Wünsche für sich zu gewinnen. Die Tochter des Richters hat es ihm angetan und Tom lässt nichts unversucht, ihr seine Liebe zu beweisen. Nun sind es aber die mutigen Taten eines Jungen und seiner Freunde, die das Buch lesenswert machen. Denn auch den Erwachsenen sei gesagt, der gesellschaftskritische Blick den Twain in die gedruckten Worte hat fliessen lassen, ist jeder Rappen wert. Bekannt für seine treffsicheren und humorvollen Analysen, kann man auf jede weitere Folge, da Twain den Vorhang hebt, gespannt sein.

Darum also zum Haupteil der Geschichte über den Jungen Tom und wie er den Alltag im ländlichen Cardiff Hill meistert. Tom, den es bedrückte, immer wieder für das falsche bestraft zu werden, wird gleich mit Huck in ein Abenteuer verwickelt, das seine eigentlich edlen Absichten aufdeckt. Die kriminellen Taten eines Erwachsenen gilt es zu entlarven. Jenen Fremden, die sie ihm Spukhaus belauschten, waren sie schon vor Tagen begegnet. Auf dem Friedhof hatten Tom und Huck beobachtet, wie ein Mord geschah. Es waren Indianer Joe und sein Kumpel dafür verantwortlich, die nun im Spukhaus auftauchten. Und wohl eher durch Zufall geriet ein schon lange im Spukhaus vorhandener alter Schatz, in die Hände der zwei Halunken. Zusammen schleppten sie nun den Schatz in ein sicheres Versteck. So wurden also die zwei Buben nicht nur Zeugen eines Verbrechens, sondern wussten nun auch Bescheid über die Kiste mit Gold. So war das Dumme also nur, dass nicht die zwei Abenteuerer nach langer Schufterei endlich belohnt wurden, sondern ein ortsbekannter Schurke und sein Helfer.

In der Folge gelingt es den Jungen, obwohl sie sich schrecklich fürchten, den Mord anzuzeigen und den Schatz aufzuspüren. Indianer Joe hatte sich noch durch eigene Kraft dem Urteil des Gerichts entzogen, war aber dann machtlos als eine höhere Macht seine Fussstapfen lenkte. Die Höhle, da er den Schatz verbarg, wurde versiegelt, denn auf einem Schulausflug, hatten sich Tom und Becky darin verlaufen, als sie sich tiefer wagten und nur durch Zufall einen Nebenausgang fanden. Durch diesen Gang betraten nun Huck und Tom immer wieder die Höhle, obwohl sie versiegelt war. Denn diese Höhle hatten sie nun als ihr Räuberquartier auserkoren. Darinnen spürten sie den versteckten Schatz auf. Und sie fanden Joe, der beim Versuch starb, den versperrten Ausgang zu öffnen. Zu Reichtum waren nun die zwei gelangt. Richter Thachter, der Vater Becky`s, beeindruckt durch den Mut der Buben, setzte sich nun für sie ein. Aufnahme fand Huck bei Witwe Douglas, der sie einst beigestanden. Eine gesicherte Zukunft stand ihnen bevor. Hier endet die Geschichte über Tom, den Mutigen, und Huck den Streuner. Die Fortsetzung ist in Huckelberrys Buch nachzulesen.

jh

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