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Dienstag, 18. September 2012
napoleons aufstieg
Gauer
09:16h
Die Farm der Tiere von Orwell George, Diogenes 1974 Old Major hätte wohl nicht gedacht, dass die von ihm prophezeiten Veränderungen eintreten würden. Die Revolution auf der Herrenfarm hatte die Sterne einiger Wesen neu geordnet. Die Tiere hielten nun die Stellungen ihrer Herren, hatten sie von ihrem angestammten Besitz verjagt. Nicht mehr länger war die Farm eine Herrenfarm, sie war jetzt eine Tierfarm, eine wirkliche Tierfarm! Der Anfang des Endes der Herren der Farm, lag in ihrer Trunksucht. Die Tiere hielten die Treue zu ihren Herren. Doch sie bekamen eines Tages nichts mehr zu knabbern. Old Major war auf den Plan getreten, hatte eine flammende Rede von der kommenden Herrschaft der Tiere gehalten. Nicht nur hier, in ganz England würden die Tiere an die Macht kommen. Die Rede von einer besseren Zukunft im Kopf, liess die Tiere handeln, liess sie das Joch der Herren abschütteln. Pferde, Esel, Schweine, Schafe, Hunde, Hennen, Gänse und alle andern verjagten Mr.Jones und seine Familie, nahmen das Geschick unter Hufen Tatzen, Haxen und Pfoten. Die Parole lautete nun, alle sollten das Gleiche Recht haben, niemand war bevorzugt. Als Sinnbild der Revolution wurde der Schädel des verstorbenen Old Majors auf einen Pfosten gesteckt. Er wurde gegrüsst, erinnerte sie an eine andere Zeit. Die Arbeit ohne Menschen, die Versorgung mit Nahrung, ging gut vonstatten. Ja sie konnten sogar die Heuernte schneller einfahren, da alle mithalfen. Die Tiere hatten sich organisiert, hielten nun sonntags Versammlungen ab, da über jede Neuerung debattiert werden durfte, niemand mit seiner Meinung ausgeschlossen wurde. Entscheidungen wurden gefällt, Regeln aufgestellt und ein Lied gedichtet, das da den Titel trug: Tiere von England. Da ja aber nun doch nicht alle Tiere die gleichen Begabungen mit auf den Tierlebensweg bekommen hatten, mussten notgedrungen die Arbeiten und die Ämter, unter den Tieren aufgeteilt werden. Boxer das starke Pferd schleppte die schweren Steine her, Gänse und Hühner säuberten mit ihren Schnäbeln die Wiesen von vergessenen Heubüscheln, Kühe gaben vor allem weiterhin Milch und Hühner die Eier. Eine spezielle Aufgabe fiel den Schafen zu. Sie mussten Parolen blöcken, die Tiere an eine immens wichtige Tatsache, ja den wichtigsten Grundsatz der Animalfarm überhaupt, erinnern: Und natürlich gab es dann auch die Episode, dass die Menschen es nicht duldeten, von ihrer Farm vertrieben zu sein. Sie wollten mit Macht zurückerobern, was ihrer Ansicht nach nie und nimmer den Tieren gehörte. So entstand unter den Tieren die Legende der Schlacht vom Kuhstall, in welcher sie den Menschen eine herbe Niederlage beibrachten. Mr.Jones blieb also nichts weiter übrig, als zu passen. Und er soff weiter, man hörte von ihm nur noch als von jenem Menschen, der im nächsten Weiler ständig in der Beiz hing. Die Farm der Tiere verlor mehr und mehr die Haftung an die Regeln, die sie sich einst gegeben. Treu jedoch ergaben sich die Tiere in ihr Schicksal. Und wenn sie nun beinahe härter arbeiteten als früher, so nahmen sie es hin. Denn so sagten sie sich, wir sind jetzt ja frei, bestimmen unser Schicksal selbst. Boxer das Pferd, sagte immer: Orwell spielt also anhand einer Fabel eine vollkommene Revolution durch, und, -lässt sie scheitern! Gutmütige placken bis zum Umfallen und sehen die negativen Veränderungen nicht, die in jenen vorgegangen ist, die dazu ausersehen waren, die Denkarbeit zu übernehmen. Die Schweine hatten die Denkarbeit übernommen, die ja auch eine Arbeit ist. Und dabei haben sie sich stillschweigend mehr genommen. Im Zusammenhang mit dem Roman 1984 kann man erkennen, es geht um die Macht. Es geht darum, irgendeinen grossen Bruder zu verehren. Die Gleichheit der Tiere scheitert an den Gelüsten einiger Schweine. Sie üben nun die Macht aus, hatten sich erhoben, um in den Stand einer andern Klasse zu treten. Vielleicht ist es so, dass sie ja eigentlich schon immer dorthin gehörten, und durch die Revolution ihnen nun endlich der Weg geebnet wurde. Vielleicht hätte es ja aber auch sein können, dass sie ihre doch etwas speziellere Begabung in den Dienst einer grösseren Sache stellten. Dass sie, anstatt sich zu einer neuen und doch alten Klasse zu erheben, Klasse zeigten, indem sie das wohl der Gemeinschaft vorne an stellten. Dies ergäbe auch eine neue Form der Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die die Form des Schwächeren achtet. Orwell redet aber in seiner Fabel nicht das Wort dem Paradigmenwechsel von intellektuel Begabten. Er erzählt in allen Einzelheiten von der Unmöglichkeit der Gleichheit aller Wesen und da speziell von der Unmöglichkeit des Zusammenlebens in einer neuen Gesellschaftsform, bewirkt durch den Geist der Revolution. jh ... Comment |
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