j.home`s world
 
Donnerstag, 4. Juli 2013
Conan der Barbar

Conan Saga Band 6
Mein Disput mit Conan

Ziemlich verschüchtert sass ich an meinem soliden runden Schanktisch. Wohl war mein Anblick nicht gerade furchteinflössend. Auf jedenfall hatte ich den Eindruck, dass niemand auch nur eine Münze auf mich verwettet hätte. Ich blieb also sitzen, während Conan langsam auf mich zukam.

"Ich bin ihr grösster Fan", wagte ich zu stottern. Die Kraft seines Blickes alleine genügte, um die Augen von ihm zu wenden. Sein mächtiger Arm schwenkte in meine Richtung. Nirgends konnte ich sein Breitschwert ausmachen. Eine seltsame Ruhe war eingekehrt. Kalter Schweiss netzte mein Shirt. Wie zum Henker sollte das hier enden, dachte ich? Hatte ich wirklich gedacht, ich könnte hier einfach so auftauchen, ein Grünling aus einer weitentfernten Welt, und in bewährtem westeuropäischen Stil Conan einer Befragung unterziehen? Hatte ich geglaubt, Conan der Barbar würde es verstehen über sein Gefühlsleben Auskunft zu geben wie der Star einer modernen Welt? Gute Miene zu einem unbekannten Spiel machen? Einem Spiel das mit einer der rohen Gewalt geneigten Welt überhaupt nichts am Hut hatte? Ja, ich hatte geglaubt, als belesener Kenner der Legende Conan`s mein Wissen der Wirklichkeit gleichsetzen zu können.

Ein Ruf Conans setzte meinem sinieren einen Schlusstrich.
"Ha, gib her", dröhnte der Wilde mit vom Wein aufgemischter Stimme. Seine ausgestreckte Rechte bekam das Leibchen zwischen die Finger. Der Cimmerier zog mich zu sich heran und zischte:" Ausziehn!" Natürlich gehorchte ich sofort, zog das Shirt aus. Übervorsichtig nahm er es in die Finger, oder war es die Behutsamkeit vor Unbekanntem? Der Raum schien zu erstarren, schien sein Leben ausgehaucht zu haben. Bange wartete ich auf seinen nächsten Ausbruch. Wartete wie seine nächste Reaktion ausfallen würde. Ich hatte genug gesehen, schloss für einen Augenblick meine Augen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich, dass der Zorn in den Augen des Barbaren gewichen war. Verwunderung hatte sich seines Blickes bemächtigt, und ironisches Wissen bewegte Backen und Mund zu einem feinen Lächeln. Erneutes Stühle rücken durchbrach den Bann. Von neuem eroberte vorherige Heiterkeit den Raum. Allmählich verlor die Szene an Interesse. Spürbare Erleichterung machte sich breit, als der Barbar das Leibchen zurückgab und blaffte:
"Hersitzen!"
Ich verliess meinen Tisch, tat wie Conan mich geheissen. Noch nicht ganz von der neuen und friedlichen Ausgangslage überzeugt, harrte ich der Dinge. Die Stimmungsänderung im Raum hatte sich jedoch auch bei mir durchgesetzt. Wie ein dichter Nebel die Landschaft jäh enthüllt, befreite sich mein Geist aus düsterer Stimmung, schüttelte Furcht und Angst ab. Ich sah die Dinge wieder klar. Mit neuem Mut richtete ich meinen Blick auf den Barbaren. Ich hatte es geschafft. Für den Moment auf jedenfall hatte ich die Aufmerksamkeit des Cimmeriers auf mich gelenkt.

jh

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