j.home`s world
 
sbb- und die wilkürliche anwendung von regeln

SBB -
Es ist Realität, im Lande da die Glocken zum Kirchgang klingen, läutet ein weiteres Verbot zur Umkehr. Rauchen ist seit bald zwei Jahren im Zug verboten. Mit Regeln von hoher Stelle wird des Schweizers Freiheit beschnitten. Auf öffentlichem Grund muss sich der Schweizer so einiges gefallen lassen. In diesem Fall drückt das SBB Kader das Volk in ein neues Korsett.
Zur Erinnerung, bevor die SBB zum Rundschlag gegen das Rauchen ausholte, liess sie die Zügel sehr locker. Man durfte im Zug auch Kiffen. Die Kondukteure waren angewiesen, Kiffer machen zu lassen. Woher hatten denn die SBB Haie die Freiheit zur Ausnahme? Das Gesetz lautete und lautet doch immer noch, Drogen sind illegal, auch die sogenannt Weichen. Die Legalisierung des Hanfs ist nicht durch. Was einem dabei die Spucke im Mund lockert, ist, dass ein Dienstleistungsbetrieb die Regeln missachten darf. Diese Willkür erzeugt erhebliche Misstimmung und lenkt den Blick auf vergangen geglaubte Ansichten. Ansichten, nach denen ein System oder Regelwerk unbedingt eingehalten werden muss. Aus geldgierigen Gründen, so meine ich, spielte sich die SBB Instanz zuerst als Retter der Raucher auf. Nur um anschliessend die Karte der Ungnade auszuspielen. Die Packung Nichtrauchen wurde ziemlich autoritär verpasst. Ein Vorstoss macht den Raucher also wieder zum Verachteten. Was aber an den 10 Geboten das Unbezweifelbare ist, die Richtigkeit des Masstabs, gilt aber nicht im gleichen Masse für Regeln einer weltliche Instanz. Wilkürlich setzte die SBB die Regeln im Zug. So wie es ihnen grad passt verändert sie ihr System. Sie missachten so eigentlich Grundsätze die für alle gelten. Und schliesslich ist es nicht egal ob man göttlichen oder menschlichen Regeln unterworfen ist. Denn beide Stempeln den Übertreter zum Sünder ab. Ein bischen Geradlinigkeit, Korrektheit in der Regelgebung würde den hohen Herren des Zuges gut tun. jhome

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Zugland

Zugland.
Die Schweiz ist ein Zugland - und der Schweizer reist gerne. Wenn er es tut, dann auch eben mal im Zuge. Zug fahren bedeuted sich hinsetzen und Zeit und Gegend geniessen.

Arbeitsmässig war ich oft von St.Gallen nach Göschenen unterwegs. Bin in der glücklichen Lage die Liebe zum Zugland Schweiz bei der Arbeit ausleben zu dürfen. An eben einem dieser Arbeitstage fällt mir die Ansage des Kondukteurs besonders auf. Er unterrichtet einige Fahrgäste, wie sie schneller ins Tessin kommen. "Nach Locarno, " fragt er? Da kennt er natürlich die schnellere Variante:" In Arth Goldau umsteigen, in den Intercity aus Basel, dann umsteigen in Bellinzona in den Regio Zug nach Locarno, sie sparen so 20 Minuten," sagt er. Irgendwie klingt die Auskunft seltsam routinemässig. Sie tönt als wäre der Kondukteur wie eine Spielzeugpuppe aufgezogen worden, um die Leistung zu bringen, für die er konstruiert wurde. Dabei sind ihm seine Ansagen durch die Jahre so fest eingwachsen, dass er sich mit einem Rappstar auf der Bühne messen könnte. Der Gast der sich auf ruhige Stunden gefreut hat muss sich damit abfinden, dass der Kondukteur eher seine Infos ausbüchsen lässt, als dass er auf die Freizeit seines Gastes rücksicht nimmt. Anstatt bequem sitzen zu bleiben, soll er jetzt einmal zusätzlich umsteigen. Vielleicht ist es aber gewissermassen oder erwiesenermassen des Schweizers Vorliebe, Enstpannung durch grösstmögliche Wahl zu erfahren. Wir sind eben ein exaktes Völcken und beruhigen uns eher nicht, wenn Verspätung oder sogar Verzögerung eintritt. Um diesem Staatstrend zu widerstehen muss man eigentlich ein Freak sein. Immer wieder braucht es Zivilcourage um angeborene Eigenheiten zu durchbrechen. Und schliesslich muss man sich einiges an Unverständnis gefallen lassen, will man sich in der Freizeit nich mit Alltagskram torpedieren lassen. Um mit einem Spruch zu enden, bleibt noch zu sagen, des einen Freud ist des andern Leid-
Freizeit - Leidzeit?

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Terassenbäuche

Über Terassen, dicke Bäuche und Interaktion zwischen Körper und Geist

Nach der langen Phase schlechten Wetters, drängte sich nicht nur meine Leiblichkeit ins Freie. Auf der Fahrt in die Stadt gehen auch die Gedanken auf Tour. Da habe ich nun einen ins Auge stechenden Gegensatz festgestellt.
Es gibt Menschen, die gehen nach draussen um zu sitzen, und Menschen die nach draussen gehen um aktiv zu sein. Beide sind gestartet, um nach der Regenzeit die Plätze an der Sonne einzunehmen. Indem der Arbeiter durch sein Tun nicht nur Sinn findet, wenn er seinen Buckel tüchtig der Sonne entgegenhält, ist der Terassenmensch mit einem Platz an der Sonne augenscheinlich zufrieden. Sein eigentliches Ziel ist es einfacherweise, dort sitzen und ausruhen. Er muss aber bemerken, dass sein ursprünglicher Gedanke, nämlich ausruhen und geniessen, bald in Brüche geht. Mehrere Wünsche und Gedanken lassen seine Behaglichkeit in Brüche gehen. Wollte er eigentlich nur entspannen, sieht er sich nun im Strudel von attackierenden Begehren. Bauch und Geist lassen ihn nicht in Ruhe. Hat er die Erstkonsumation bereits hinter sich, dreht sich sein Kopf nun fremdgesteuert. Er dreht sich, wenn ein interessanter Mensch seinen Gesichtskreis passiert. Er dreht sich wenn das Servierpersonal auftaucht. Eine zurückgestellte Arbeit lässt ihn bald wieder still vor sich hin blicken. Herumstehendes Personal zieht seinen nun verunsicherten Blick erneut an. Infolge muss er sich fühlen wie ein nach links und rechts gedrehtes Spielzeug in den Händen eines Gedankenverlorenen. Er kommt schliesslich zum Schluss, dass er den Sinn seines Seins unter der Sonne füllen muss. Auf die einfachste Art wird er seine Verwirrtheit lindern und an seinen Bauch denken. Still murmelnd wird er seinem treuen Freund nun noch was gutes Tun und ein Bier bestellen. Dem Bauch ist das gerade recht, denn er weiss schon längst, würde sein Chef nur an ihn denken, hätte er keine andern Probleme. Würde er einsehen, dass die Füllung des Bauches das wichtigste ist, würden ihn andere Begehren gar nicht belästigen. Die Probleme auf Deck mit schwierigen beinahe unlösbaren Wünschen würde, wenn der Fokus nur auf dem Bauch läge, gar nicht ins Gewicht fallen. Er müsste nicht dauernd seinen Kopf wenden. Geradeaus nach vorne schauen, seinen Bauch nicht vergessen, das würde genügen, um den ganzen Körper zufrieden zu stellen. Das Rollenspiel zwischen Bauch und Geist muss ganz einfach von unten nach oben gelöst werden. Hat der Terassenmenschg genug im Bauch, sind die Gedanken dann wirklich frei und der Mensch kann sich entspannen. Denn schliesslich sind die Anweisungen die vom Bauch aus kommen einfach und verständlich. Verwirrendes kommt nur vom Geist. Zur Zufriedenheit braucht er nur ein Getränk und dann und wann einen tüchtigen Happen. So überlebt man nicht nur den Nachmittag, sondern auch die übertriebenen Wünsche des Geistes. Der Bauch sagt sich also, wäre ich das Zentrum des Menschen, wäre das Leben einfach. Wünsche des Geistes sollen erst nach aussen gelangen, wenn durch des Bauches Filtrierung sichergestellt ist, dass die abwegigen Gedanken des Geistes den Gesammtfrieden nicht behindern. Nicht umsonst heisst es, soll der Mensch etwas werden, muss er tüchtig essen. Bleibt nur zu sagen oder zu definieren, wie sich eine Bauchesgelehrtheit auch im alltäglichen Leben etablieren könnte. Hat man aber diese Schrift genau gelesen, sollte auch dies nicht schwer sein. Immer zuerst an den Bauch denken, dann sind andere Entscheidungen plötzlich nicht mehr schwer.
jhome

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Ausserirdische, es gibt sie

Über den Alltag eines ehemaligen Minibarverkäufers

Was Stanek, von Däniken und all die andern Weltraumdüftler nie werden beweisen können ist im Zug erlebbar: Es gibt den Ausserirdischen

Der Minibar - Verkäufer. Es ist überhaupt ein Wunder, dass so viele Personen das aushalten. Dieses Anglotzen als sei er von einem andern Stern, lässt in einem die Alien Gene schwellen. Wenn es den blauen oder vielleicht auch grünen Weltraummenschen schon nicht gibt, brauchen die Zugfahrer eben jemanden dem sie das fremdartige vorwerfen können. Der Minibar Mensch kann also wissen, wie sich ein Allmensch fühlen wird, sollte er jemals hier auftauchen. Tritt er auf den Steg, werden unzählige Augen ihn durchbohren, so als ob es trotzdem nicht wahr sein sollte. Was habe ich denn an mir, wird er sich fragen. Stört vielleicht meine Frisur? Oder vielleicht die etwas andere Kleidung? Oder ist es einfach nur die normative Störung durch die Minibarwelt. Gehören die scheinbar unlösbaren Diskrepanzen zu den grossen Menscheitsfragen? Wohin gehen wir? Von wo kommen wir? Was ist das Sein des Menschen? Wer ist der Minibarverkäufer? Daraus ergeben sich unglöste Kräfte wie Donner und Blitz im Sommer. Intelektuelle, denn die fahren ja am meisten Zug, wollen nicht gestört werden. Sie bilden die eine Kraft. Umsatzfreudige Wägelimenschen die andere. Wer gibt zuerst den Anstoss zur Entladung? Meist ist es der Wägelimensch. Er muss ja verkaufen, anpreisen. Dabei muss er die Zugfahrenden anblicken, kontakt suchen. So lässt sich nicht vermeiden, dass entfremdende Gefühle entstehen. Deren Entladung ist meist der Freundlichkeit des Verkäufers überlassen. Während man die Sitzreihen durchläuft, wird man es dem Fahrgast gleichtun und dass seine denken. Man kassiert nicht nur Geld sondern auch intelektuelle Überlegenheit. Wen wunderts also, wenn man als Verkäufer mal einen Spruch fahren lässt und die Szene mit seiner Weisheit durchleuchtet. Das ist ja auch nicht schwer, denn man werfe einfach die erst besten Gedanken um sich. Nicht lange nachdenken, denn das hindert die Genauigkeit mit der man analysieren muss. Dann wird mancher sich vielleicht wundern, wo so ein Minibarstewart rumkommt. Im Laufe der Zeit hat er viele Gestade angesegelt. An einigen war er willkommen, andere musste er unverrichteter Dinge wieder verlassen. War er jedoch vormalig ein normaler Mensch, wird er nun langsam zum Grünmännchen. Schiefer und schiefer schlängelt er sich durchs Sitzcouloir. So lernt er auf die Zeit, sich irgendwie von der Atmo im Zug abzusondern. Er will verkaufstechnisch up to date bleiben. Frei und froh soll der Verkauf sein. Der Laufsteg hat ihn aber soweit geprägt, dass er wirklich irgendwie fremd draufkommt und seinerseits jetzt die Gäste als Fremde betrachtet. Er liebt und hast den Steg. Eines nur kann er nicht bleiben lassen. Das ist die Neugierde irgendwo normale Menschen zu treffen, mit normalen Gedanken und Bereitschaft zu reden.

jhome
Wer wird sich zuerst

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6 arbeiter und eine rolle

Sechs Arbeiter und eine Rolle verleiten mich zu einem weiteren wichtigen Beitrag gauerensischen Gauerismen.(gauerensischen gauerismen:Zitat Kopfchaos)

Was machen sechs Arbeiter und die besagte Rolle auf einem Perron im St.Galler Bahnhof?
Die Aufteilung der Arbeitszuteilung ist sehr schnell offensichtlich. Es gilt eine Rolle Kabel in einen 30 Meter langen Kanal einzuziehen. Dazu benötigt die SBB Bauarbeiter Kompanie eben sechs Leute. Einer steht am Einzugsloch, einer im Loch, einer hält einen Funk, einer steht am Ende vom Loch, 2 sind zur sonstigen Verfügung. So ist gewählrleistet, dass mindestens einer noch Zeit frei hat um nichts zu tun. Viel gearbeitet wird nicht. Es braucht nur einen, der am Kabel zieht oder stösst. Die andern sind abberufen zur Berurteilung der Lage. Kommt also ein Kollege, kann er auch herzlich begrüsst werden. Das Arbeitsklima stimmt also wenigstens auf dem Perron. Kein Chef da der reinspricht. Höchstens vielleicht noch per Funk. Wer will da noch von Mobbing reden? Wenn alle Arbeitsplätze so eingerichtet wären, müsste eben niemand den andern verdrängen. Alle haben es easy und wechseln sich mal ab, so dass keiner zu viel tut. Alle haben dann mal das Vorrecht auf Smalltalk... OK'

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